Wir prüften, ob der Erwerb von Wissen und Überzeugungen in einem Universitätskurs zur Klimakrisemit tatsächlich überprüftem kollektivem Handeln zusammenhängt. Untersucht wurden Studierende (N = 132), die entweder am Kurs teilnahmen (Interventionsbedingung) oder nicht (Kontrollbedingung). Alle Teilnehmenden beantworteten zu zwei Zeitpunkten im Abstand von neun Wochen Fragen zu ihrem Wissen und ihren Überzeugungen über die Klimakrise, zu biosphärischen Werten, Wirksamkeitsüberzeugungen und Klimaangst. In der Interventionsgruppe wurde zusätzlich das reale kollektive Handeln erfasst. Einige Wissens- und Überzeugungsmaße sowie biosphärische Werte und der Glaube an kollektive Wirksamkeit nahmen in der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant zu. Innerhalb der Interventionsgruppe zeigten sich jedoch keine signifikanten Zusammenhänge zwischen Veränderungen in Wissen und Überzeugungen einerseits und dem tatsächlich nachgewiesenen kollektiven Handeln andererseits. Das einzige signifikante Korrelat kollektiven Handelns war das Ausmaß biosphärischer Werte vor Beginn der Intervention. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass weitere Forschung dazu nötig ist, wie Faktoren jenseits von Wissen und Überzeugungen – etwa soziale Dynamiken oder der Einfluss von Gruppenprozessen – mit kollektivem Handeln zusammenhängen. Zudem entwickelt die Studie neue Methoden zur Erfassung realen kollektiven Handelns im Unterrichtskontext, die über typische Untersuchungen zu bloßen Handlungsabsichten hinausgehen.